Steuererklärung Kostenaufwendige Ernährung Kind

Steuerliche Absetzbarkeit von Ernährungskosten für Kinder mit besonderen Bedürfnissen

Steuererklärung kostenaufwendige ernährung kind

Steuererklärung kostenaufwendige ernährung kind – Die Kosten für die Ernährung eines Kindes können, insbesondere bei besonderen Bedürfnissen, erheblich steigen. Glücklicherweise können diese Mehrkosten unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden. Dies bietet Familien eine wichtige finanzielle Entlastung. Im Folgenden wird näher erläutert, welche Möglichkeiten der steuerlichen Absetzbarkeit bestehen und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

Steuerliche Möglichkeiten bei verschiedenen Erkrankungen

Die steuerliche Absetzbarkeit von Ernährungskosten hängt maßgeblich von der Art der Erkrankung ab, die eine kostenintensive Ernährung notwendig macht. Für die Anerkennung als außergewöhnliche Belastung sind ärztliche Bescheinigungen unerlässlich. Allergien, wie beispielsweise eine Kuhmilchallergie oder eine Nussallergie, können zu erhöhten Kosten führen, da spezielle, oft teurere, Nahrungsmittel benötigt werden. Ähnliches gilt für Stoffwechselerkrankungen wie Phenylketonurie (PKU) oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), die eine strikte Einhaltung einer speziellen Diät erfordern.

Auch bei anderen Erkrankungen, die eine medizinisch notwendige, kostenintensive Ernährung bedingen, kann eine steuerliche Berücksichtigung in Frage kommen. Die konkreten Möglichkeiten sind jedoch vom Einzelfall und der jeweiligen Erkrankung abhängig. Eine umfassende Beratung durch einen Steuerberater ist daher ratsam.

Bedeutung ärztlicher Atteste und deren notwendige Inhalte

Ärztliche Atteste sind der Schlüssel zur Anerkennung der Mehrkosten als außergewöhnliche Belastung. Diese Bescheinigung muss detailliert die Diagnose des Kindes, die Notwendigkeit der speziellen Diät und die Höhe der dadurch entstehenden Mehrkosten gegenüber einer normalen Ernährung belegen. Wichtig ist, dass der Arzt die medizinische Notwendigkeit der speziellen Ernährung eindeutig begründet und die Kosten differenziert auflistet. Ein pauschales Attest reicht in der Regel nicht aus.

Das Attest sollte den Zeitraum der Diät, die Art der benötigten Lebensmittel und die ungefähren Kosten pro Monat oder Jahr beinhalten. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn der Arzt die Unmöglichkeit einer kostengünstigeren Ernährung aufgrund der Erkrankung bestätigt.

Beispiel für eine korrekte Dokumentation der Kosten

Nehmen wir als Beispiel ein Kind mit einer Phenylketonurie (PKU). Dieses Kind benötigt spezielle, phenylalanin-arme Lebensmittel, die deutlich teurer sind als herkömmliche Produkte. Eine korrekte Dokumentation der Kosten könnte wie folgt aussehen:

Monat Produkt Menge Einzelpreis Gesamtpreis
Januar Phenylalanin-arme Milch 6 Packungen € 12,00/Packung € 72,00
Januar Spezielle PKU-Nudeln 2 Packungen € 8,50/Packung € 17,00
Januar PKU-geeignete Brotmischung 1 Packung € 15,00/Packung € 15,00
Dezember Phenylalanin-arme Milch 6 Packungen € 12,00/Packung € 72,00
Gesamtjahr € 1.500,00 (Beispiel)

Diese detaillierte Auflistung, zusammen mit dem ärztlichen Attest, ermöglicht eine nachvollziehbare Berechnung der tatsächlich entstandenen Mehrkosten und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Anerkennung der außergewöhnlichen Belastung. Es ist wichtig, alle Belege (Rechnungen) sorgfältig aufzubewahren.

Praxisbeispiele zur korrekten Darstellung von Ernährungskosten in der Steuererklärung: Steuererklärung Kostenaufwendige Ernährung Kind

Steuererklärung kostenaufwendige ernährung kind

Die korrekte Berücksichtigung von Ernährungskosten für Kinder mit besonderen Bedürfnissen in der Steuererklärung kann komplex sein. Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Vorgehensweise anhand verschiedener Szenarien und helfen, den Überblick zu behalten. Wichtig ist stets, alle relevanten Belege sorgfältig aufzubewahren.

Im Folgenden werden drei Fallbeispiele vorgestellt, die unterschiedliche Krankheitsbilder, Einkommensverhältnisse und damit verbundene Kosten berücksichtigen. Jedes Beispiel erläutert die berücksichtigungsfähigen Kosten, die korrekte Angabe in der Steuererklärung und die notwendigen Belege.

Fallbeispiel 1: Phenylketonurie (PKU) bei einem Kind, Eltern mit mittleren Einkommen

Die Familie Müller hat ein Kind mit Phenylketonurie (PKU). Dies erfordert eine spezielle, teure Diät mit speziellen Lebensmitteln, die nicht im normalen Supermarkt erhältlich sind. Herr und Frau Müller haben ein mittleres Haushaltseinkommen.

  • Berücksichtigungsfähige Kosten: Kosten für spezielle PKU-Lebensmittel, die von einem Arzt verordnet wurden und die den normalen Ernährungskosten deutlich übersteigen. Rechnungen von spezialisierten Anbietern.
  • Angabe in der Steuererklärung: Die Kosten werden als außergewöhnliche Belastung im Rahmen der Steuererklärung geltend gemacht. Es ist wichtig, die ärztliche Verordnung beizufügen. Die Kosten werden vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen, wobei die zumutbare Belastung zu berücksichtigen ist.
  • Notwendige Belege: Rechnungen der spezialisierten Anbieter von PKU-Lebensmitteln, ärztliche Verordnung der Diät.

Fallbeispiel 2: Zöliakie bei einem Kind, Eltern mit niedrigem Einkommen, Steuererklärung kostenaufwendige ernährung kind

Die Familie Schmidt hat ein Kind mit Zöliakie. Die glutenfreie Ernährung ist deutlich teurer als eine normale Ernährung. Die Familie Schmidt hat ein niedriges Haushaltseinkommen.

  • Berücksichtigungsfähige Kosten: Kosten für glutenfreie Lebensmittel, die den normalen Ernährungskosten deutlich übersteigen. Belege für den Kauf von glutenfreien Produkten aus dem Supermarkt oder spezialisierten Geschäften.
  • Angabe in der Steuererklärung: Ähnlich wie bei Fallbeispiel 1 werden die Kosten als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht. Der niedrige Einkommensstand der Familie Schmidt kann dazu führen, dass ein größerer Teil der Kosten als außergewöhnliche Belastung anerkannt wird.
  • Notwendige Belege: Kassenzettel und Rechnungen für glutenfreie Lebensmittel, ggf. ärztliches Attest.

Fallbeispiel 3: Multiple Nahrungsmittelallergien bei einem Kind, Eltern mit hohem Einkommen

Die Familie Meier hat ein Kind mit multiplen Nahrungsmittelallergien. Die Ernährung muss streng auf die Allergene abgestimmt sein, was zu hohen Kosten für spezielle Produkte und den Mehraufwand für die Zubereitung führt. Die Familie Meier hat ein hohes Haushaltseinkommen.

  • Berücksichtigungsfähige Kosten: Kosten für spezielle, allergenfreie Lebensmittel, die deutlich über den Kosten einer normalen Ernährung liegen. Zusätzliche Kosten für den erhöhten Zeitaufwand bei der Zubereitung der Mahlzeiten (z.B. durch den Einkauf von teureren, vorgefertigten Produkten) können unter Umständen anteilig berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass ein Zusammenhang zwischen den Kosten und der Allergie besteht und diese durch ärztliche Bescheinigung belegt werden können.

  • Angabe in der Steuererklärung: Auch hier werden die Kosten als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht. Aufgrund des hohen Einkommens der Familie Meier ist die zumutbare Belastung höher als bei Familien mit niedrigem Einkommen. Eine detaillierte Aufstellung der Kosten ist wichtig.
  • Notwendige Belege: Rechnungen für spezielle, allergenfreie Lebensmittel, ärztliches Attest, das die Allergien und die Notwendigkeit der speziellen Ernährung bestätigt. Ggf. Aufzeichnungen über den zusätzlichen Zeitaufwand.

Die Steuererklärung kann bei kostenaufwendiger Ernährung eines Kindes ganz schön kompliziert werden! Besonders bei speziellen Diäten, wie zum Beispiel einer kohlenhydratfreien Ernährung bei Kindern , fallen oft höhere Ausgaben an. Informieren Sie sich unbedingt über mögliche Absetzposten – denn die Kosten für eine gesunde, auch wenn sie speziell ist, können sich durchaus positiv auf Ihre Steuererklärung auswirken!

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