Morbus Crohn bei Kindern
Morbus crohn ernährung kinder – Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die auch Kinder betreffen kann. Im Gegensatz zu Erwachsenen, bei denen die Diagnose oft erst im jungen Erwachsenenalter gestellt wird, kann Morbus Crohn bei Kindern in jedem Alter auftreten, sogar schon im Säuglingsalter. Die Erkrankung ist komplex und ihre Ursachen noch nicht vollständig geklärt. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind jedoch entscheidend für den Verlauf der Krankheit und die Lebensqualität des Kindes.
Morbus Crohn bei Kindern: Definition und Symptome
Morbus Crohn ist eine entzündliche Erkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann, jedoch meist den Dünn- und Dickdarm. Im Gegensatz zur Colitis ulcerosa, die nur die Darmschleimhaut betrifft, kann die Entzündung bei Morbus Crohn alle Schichten der Darmwand erfassen, was zu tiefen Geschwüren und Fisteln führen kann. Die Entzündung verläuft schubweise, mit Phasen der Aktivität und Remission (Ruhephasen).
Bei Kindern äußert sich die Erkrankung oft anders als bei Erwachsenen und kann daher schwieriger zu diagnostizieren sein.
Typische Symptome im Kindesalter
Die Symptome von Morbus Crohn bei Kindern sind vielfältig und können je nach Lokalisation und Schweregrad der Entzündung stark variieren. Häufige Symptome sind Bauchschmerzen, Durchfall (manchmal blutig), Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Fieber, Müdigkeit und verzögertes Wachstum. Zusätzlich können sich extraintestinale Manifestationen, also Symptome außerhalb des Darms, zeigen, wie z.B. Hautveränderungen (z.B. Erythema nodosum), Gelenkschmerzen (Arthritis) oder Augenentzündungen (Uveitis).
Bei Morbus Crohn bei Kindern ist die richtige Ernährung extrem wichtig. Manche Kinder profitieren von einer entzündungshemmenden Diät, und dabei kann man sich auch mal über low carb Ernährung bei Kindern informieren, obwohl das nicht für jedes Kind mit Morbus Crohn geeignet ist. Wichtig ist immer die individuelle Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater, um die beste Ernährung für das betroffene Kind zu finden.
Bei Säuglingen können sich die Symptome in Form von wiederkehrenden Infektionen, Gedeihstörungen und chronischem Durchfall zeigen. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes Kind alle Symptome aufweist.
Häufigkeit und Schweregrad der Symptome, Morbus crohn ernährung kinder
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die häufigsten Symptome von Morbus Crohn bei Kindern und deren möglichen Schweregrad. Die Schweregrade sind subjektiv und können je nach Kind und Arzt unterschiedlich bewertet werden.
Symptom | Leicht | Mittel | Schwer |
---|---|---|---|
Bauchschmerzen | Leichte, gelegentliche Schmerzen | Stärkere, häufigere Schmerzen, die die Aktivitäten des Kindes beeinträchtigen | Starke, andauernde Schmerzen, die mit Erbrechen und/oder Fieber einhergehen |
Durchfall | Gelegentlicher, wässriger Durchfall | Häufiger, wässriger Durchfall mit leichten Bauchkrämpfen | Häufiger, wässriger oder blutiger Durchfall mit starken Bauchkrämpfen und Dehydration |
Gewichtsverlust | Leichte Gewichtsabnahme | Mäßige Gewichtsabnahme, sichtbarer Gewichtsverlust | Signifikanter Gewichtsverlust, gefährdende Unterernährung |
Appetitlosigkeit | Leichte Abnahme des Appetits | Verminderter Appetit, Nahrungsverweigerung bestimmter Lebensmittel | Starke Appetitlosigkeit, Nahrungsverweigerung, erhebliche Kaloriendefizit |
Ernährung bei Morbus Crohn im Kindesalter
Eine angepasste Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Morbus Crohn im Kindesalter. Sie kann die Entzündung im Darm reduzieren, die Symptome lindern und das Wachstum und die Entwicklung des Kindes fördern. Eine individuelle Ernährungsberatung durch einen Kinderarzt oder Ernährungsberater ist unerlässlich, um den spezifischen Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden.
Bedeutung einer angepassten Ernährung
Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung ist für Kinder mit Morbus Crohn besonders wichtig, da sie ihrem erhöhten Energiebedarf und den spezifischen Anforderungen ihres Körpers gerecht werden muss. Die Ernährung soll die Entzündung im Darm minimieren und die Nährstoffaufnahme sicherstellen, um ein gesundes Wachstum und eine optimale Entwicklung zu ermöglichen. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen und zu Komplikationen führen.
Die Ernährungsumstellung sollte schrittweise erfolgen und in enger Absprache mit den behandelnden Ärzten erfolgen, um mögliche Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Auswirkungen verschiedener Nahrungsmittel auf den Krankheitsverlauf
Die Reaktion auf verschiedene Nahrungsmittel ist bei Kindern mit Morbus Crohn individuell sehr unterschiedlich. Während manche Lebensmittel gut vertragen werden, können andere zu einer Verschlimmerung der Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen führen. Laktose, Fructose und Gluten sind häufige Auslöser von Beschwerden. Auch stark fettreiche, stark verarbeitete oder stark gewürzte Speisen können die Darmschleimhaut reizen und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Eine genaue Ernährungsprotokollierung kann helfen, individuelle Unverträglichkeiten zu identifizieren.
Gut verträgliche und zu vermeidende Nahrungsmittel
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Liste nur als Orientierung dient und die individuelle Verträglichkeit von Nahrungsmitteln immer im Vordergrund steht. Eine individuelle Beratung durch einen Ernährungsberater ist daher unerlässlich.
Gut verträgliche Nahrungsmittel:
Im Allgemeinen sind leicht verdauliche, ballaststoffarme Lebensmittel oft besser verträglich. Dazu gehören beispielsweise mageres Fleisch (Geflügel, mageres Rindfleisch), Fisch, Reis, Kartoffeln (püriert), Karotten (püriert), gut gekochtes Gemüse (z.B. Brokkoli, grüne Bohnen), Bananen und gut verträgliche Obstmussorten. Wichtig ist, dass die Lebensmittel gut gegart sind, um die Verdauung zu erleichtern.
Zu vermeidende Nahrungsmittel:
Nahrungsmittel, die oft zu Problemen führen, sind beispielsweise Milchprodukte (aufgrund des Laktosegehalts), Produkte mit hohem Fructosegehalt (z.B. viele Fruchtsäfte), glutenhaltige Lebensmittel (Weizen, Roggen, Gerste), stark gewürzte Speisen, fettreiche Lebensmittel, rohes Obst und Gemüse sowie Hülsenfrüchte (aufgrund der Ballaststoffe). Koffeinhaltige Getränke und Alkohol sollten ebenfalls vermieden werden.
Umgang mit Schüben und Ernährung: Morbus Crohn Ernährung Kinder
Die Ernährung spielt bei Morbus Crohn im Kindesalter eine entscheidende Rolle, insbesondere während der aktiven Krankheitsphase (Schub) und in der Remission. Eine angepasste Ernährung kann die Symptome lindern, die Entzündung reduzieren und die Lebensqualität des Kindes verbessern. Im Folgenden werden die wichtigen Aspekte der Ernährungsumstellung während und nach einem Schub erläutert.Ernährungsumstellung während eines SchubesWährend eines Schubes steht die Beschwerdelinderung im Vordergrund.
Die Ernährung sollte leicht verdaulich sein, um den entzündeten Darm zu schonen. Oftmals ist eine vorübergehende Umstellung auf eine ballaststoffarme Diät notwendig. Dies bedeutet, dass Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Rohkost und viele Obst- und Gemüsesorten zunächst reduziert oder ganz weggelassen werden. Stattdessen sollten leicht verdauliche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, Reis, Kartoffeln (geschält) und gut verträgliche Milchprodukte bevorzugt werden.
Wichtig ist, auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes einzugehen und auf mögliche Unverträglichkeiten zu achten. Oftmals wird in dieser Phase eine Flüssigkeitszufuhr empfohlen, um Dehydrierung zu vermeiden und den Elektrolythaushalt zu regulieren.
Ernährungsempfehlungen während der Remission
In der Remission, also der krankheitsfreien Phase, kann die Ernährung schrittweise wieder erweitert werden. Ziel ist es, eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung zu erreichen, die den individuellen Bedürfnissen des Kindes entspricht. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen unterstützt das Immunsystem und fördert die Heilungsprozesse. Eine schrittweise Wiedereinführung von Ballaststoffen ist ratsam, um den Darm an die erhöhte Faserzufuhr zu gewöhnen.
Dabei sollte das Kind beobachtet werden, um mögliche Reaktionen zu erkennen. Die individuelle Toleranz gegenüber bestimmten Lebensmitteln kann variieren und sollte im Dialog mit dem behandelnden Arzt oder Ernährungsberater bestimmt werden. Ein Ernährungstagebuch kann hier sehr hilfreich sein.
Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheitsaktivität
Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn. Eine ungünstige Ernährung kann Schübe auslösen oder verschlimmern. Beispielsweise können bestimmte Lebensmittel wie stark fettreiche Speisen, stark gewürzte Gerichte oder Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt die Darmentzündung verstärken. Im Gegensatz dazu kann eine ausgewogene und angepasste Ernährung die Symptome lindern und die Remission verlängern. Ein Beispiel hierfür ist die positive Wirkung einer ballaststoffreichen Ernährung in der Remissionsphase, die die Darmflora positiv beeinflusst und die Darmtätigkeit reguliert.
Ein Kind, das während eines Schubes fettreiche Pizza isst, kann beispielsweise eine deutliche Verschlechterung seiner Symptome erfahren, während ein Kind, das sich in der Remissionsphase an einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse hält, weniger häufig Schübe erleidet. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Ernährung nur ein Teil des Gesamtbehandlungskonzeptes ist und die individuellen Reaktionen stark variieren können.